Georg W. Werkstatt Kalkhoff
Nunmehr komme ich der Aufforderung bzw. Bitte des Radladen-Teams nach, zu meinem ersten Werkstattbesuch dort eine Rezension zu schreiben.
Hierfür muss ich etwas weiter ausholen...
An meinem Kalkhoff Fahrrad, etwa 6 Monate alt, war während einer Radtour unerwarteter Weise bei einem Bremsvorgang der Hydraulikschlauch am rechten Bremshebel abgerissen. Auf der Suche nach schneller Hilfe und Dank des Internets war ich auf den Radladen gestoßen, bei dem ich per Online-Buchung auch einen Reparatur-Termin am nächsten Tag erhielt. Voller Zuversicht brachte ich mein Fahrrad am nächsten Tag dorthin und wies daraufhin, dass es sich hierbei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Hersteller handelt, der den Radladen als Vertragshändler auch auf seiner Internetseite listet.
Auf die Frage des freundlichen Mitabeiters in der Annahme, ob ich das E-Bike im Radladen erworben hätte, antwortete ich, dass das nicht der Fall sei, ich auch vom Radladen vor meiner Recherche zuvor noch nie gehört hatte. Ich wies daraufhin, dass ich die schriftliche Aussage von Kalkhoff hätte, dass dieser Umstand der Geltendmachung von Gewährleistungsansprüchen aber nicht entgegenstehe. Nachdem das Fahrrad nunmehr angenommen wurde, auch mit dem Hinweis des Mitarbeiters, dass falls ein Garantiefall vorläge, die Bearbeitung/Reparatur etwas länger dauern könne, da man sich in diesem Fall erst mit dem Service von Kalkhoff bezüglich eines "Go" in Verbindung setzen müsse (was ich absolut nachvollziehen kann). Nun aber kam die Irritation. Während ich im Bus nach Hause saß, erreichte mich die E-Mail, dass man keine Garantiefälle für Kunden abwickeln würde, die ihr E-Bike nicht im Radladen erworben haben.
Die Aussage, die der freundliche Mitarbeiter mir bei der Abholung gab, lautete, dass man dies wohl im Radladen "aus Prinzip" so handhabe. Meine Einwände, dass sich durch diese Geschäftspolitik auch die von mir anvisierte jährliche Wartung meines E-Bikes als nicht umsetzbar darstellt, konnte er nachvollziehen. Ich argumentierte, dass sollten während der Inspektion in der Garantiezeit Gewährleistungsmängel auftreten, ich diese ja komplett selbst zahlen müsse, obwohl ein Anspruch gegenüber dem Hersteller bestünde.
Diese Argumentation habe ich auch dann in 2 E-Mails an den Inhaber des Radladens formuliert und darum gebeten, mir darzulegen, inwieweit man meine ersten Erfahrungen, meinen ersten Kontakt mit dem Radladen u.U. in einem etwas positiveren Licht erscheinen lassen könnte.
Leider habe ich hierauf trotz einer schriftlichen Erinnerung nunmehr auch nach 2 Wochen keinerlei Antwort erhalten. Ich habe natürlich erwähnt, dass ich der Aufforderung des Radladenteams nach einer Bewertung (erhalten per E-Mail) hier gerne nachkomme, das Ergebnis aber verständlicherweise von meiner weitergehenden Erfahrung zum Umgang mit mir als Kunde und einer Reaktion auf mein Anliegen abhängt.
Daher kann ich meine Erfahrung mit dem Radladen abschließend nur negativ bewerten.
Ich denke, dass es nicht angezeigt ist, Kunden, die ihr Fahrrad nicht im Radladen erworben haben, als Kunden 2. Klasse zu behandeln, weil es zu viel Aufwand bedeutet, mit dem Hersteller Kontakt aufzunehmen, um Garantiefälle im Sinne des Kunden zu bearbeiten. Ich kann daher nur resümieren, dass Kunden mit Fahrrädern/E-Bikes , bei denen noch Gewährleistungsansprüche bestehen, die ihr Rad aber bei einem anderen Händler erworben haben, sich für die Wartungs- und Inspektionstermine nicht mit dem Radladen in Verbindung setzen sollten, da, wie oben bereits erwähnt, sie die Reparaturkosten bei Garantiefällen vollständig selbst zahlen müssen, da der Radladen "aus Prinzip" diese nicht für den Kunden abwickelt.
Ich werde mir nun eine andere kleine, serviceorientiertere, prinzipienlose, kundenfreundliche Fahrradwerkstatt suchen.
Bei mir lagen die Reparaturkosten für den Brems-Hydraulikschlauch bei "nur" 60 Euro, die ich trotz Gewährleistungsanspruch habe selber zahlen müssen. Für meine Erfahrung mit dem Radladen und diese Bewertung war es aber ausreichend.
