Sven L. Werkstatt
Mein fast neues Fahrrad (200km), das ich zuvor hier für 2363,- E gekauft hatte, fiel in diesem Betrieb im Rahmen der Erstinspektion um und wurde beschädigt. Mit dem Handling dieses Vorfals durch den Händler bin ich sehr unzufrieden.
Sven L. Werkstatt Velotraum
Ich habe leider sehr negative Erfahrungen mit diesem Betrieb gemacht.
Zunächst zum Ablauf aus meiner Perspektive:
Am 30.03.2019 habe ich bei diesem Händler ein neues Fahrrad der Marke Velotraum zum Preis von 2363,- Euro erworben.
Am 05.06.2019 gab ich mein Fahrrad dann mit einem Kilometerstand von knapp 200 km bei diesem Händler zur obligatorischen Erstinspektion ab. Zusätzlich sollten auch die beiden original Schnellpann-Achsen im Vorder- und Hinterrad gegen Achsen mit Inbusschrauben ausgetauscht werden. Die Arbeiten sollten laut Auskunft des Mitarbeiters noch in der selben Woche erledigt werden und ich mein Fahrrad wieder abholen können.
Leider erfuhr ich erst als ich mein Fahrrad 20 Tage später schliesslich abholen durfte, nach einer Anfahrt von 35 Km vor Ort im Geschäft von einer Mitarbeiterin, dass mein Fahrrad versehentlich von einem Kunden umgestoßen wurde und deshalb erst ein defektes Pedal und ein defekter Lenkergriff hätten ausgetauscht werden müssen. Das Fahrrad sei von zwei Personen einer optischen Prüfung unterzogen worden. Dabei seien keine weiteren Schäden festgestellt worden, bis auf Kratzer an meinem Sattel, der nicht ausgetauscht wurde. Ein Austausch des beschädigten Sattel gegen einen Anderen von ähnlicher Güte und Beschaffenheit wurde mir nicht angeboten.
Ich muss gestehen, dass ich in dieser Situation so baff bzw. überrascht war, dass ich mein Fahrrad nach den Auskünften der Mitarbeiterin erstmal nur einer oberflächlichen Sichtung unterzog, die Kratzer an meinem Sattel akzeptierte und auf meinem Fahrrad die 35 Kilometer bis zu mir nachhause fuhr.
Bei einer genaueren Inaugenscheinnahme meines Fahrrades am nächsten Tag entdeckte ich dann leider zwei kleine schadhafte Stellen am Sitzrohr des Rahmens. Aber ok, nachdem ich dem Händler drei Fotos davon sendete und er mir danach schriftlich zusicherte, dass die Stellen ohne Risiko seien und ich mein Velotraum weiterhin unbesorgt nutzen könne, akzeptierte ich auch dieses Manko. Diesmal allerdings unter dem Vorbehalt, dass keine weiteren Schäden aufgrund des Unfalls in seinem Geschäft an meinem Fahrrad zutage treten.
Damit war der Fall für mich eigentlich erstmal erledigt.
Als ich dann aber am 03.07.2019 zum ersten Mal nach dem ganzen Stress um mein neues Fahrrad eine ausgedehntere Radtour damit unternehmen wollte, vielen mir relativ kurz nach dem Start zwei extrem seltsame Vibrationen auf, die mich sehr verunsicherten, sodass ich sicherheitshalber meine Radtour abbrach.
Noch am selben Tag schilderte ich dem Händler meine Sicherheitsbedenken bezüglich der Vibrationen und meine begründete Befürchtung dass diese mit dem Umfallen meines Fahrrads in seinem Betrieb zusammenhängen. Wegen meiner geschilderten Bedenken forderte ich Ihn dazu auf, das Fahrrad bei mir abzuholen, um es einer genaueren Begutachtung zu unterziehen. Zur Abholung setzte ich ihm eine großzüge Frist von drei Wochen.
Der Händler lehnte das kategorisch ab und bot mir statt dessen an, mein Fahrrad aufgrund mutmaßlich nicht mehr vorhandenem Vertrauen meinerseits mit einem Abschlag von 20% zurückzukaufen. ...Mein fast neues Fahrrad, das mit nicht einmal 200 Km Laufleistung in der Obhut seiner Werkstatt beschädigt wurde, mit einem Abschlag von 20% zurückzukaufen, empfand ich als extrem befremdlich.
Da ich eigentlich keine unnötigen Streitereien um ein so positives Produkt, wie ein hochwertiges Fahrrad wollte, unternahm ich noch einen weiteren Versuch, eine für beide Seiten akzeptable Lösung dieser unschönen Situation zu erreichen - leider ohne Erfolg.
Als mir das Ganze schliesslich im wahrsten Sinne des Wortes an die Nerven ging, besorgte ich mir u.a. vom Hersteller Velotraum die wichtigsten Anzugsdrehmomente der Schrauben / Komponenten am Rahmen meines Fahrrads und machte mich daran, die Ursache für die besorgniserregenden Vibrationen selbst herauszufinden - mit Erfolg.
Das schockierende Ergebnis: Die Inbusschraube der Hinterradachse, die im Rahmen der Erstinspektion von der Werkstatt des Händlers montiert wurde, war nicht fest bzw. das Hinterrad hatte Spiel.
Soweit zu den Ereignissen aus meiner Perspektive.
Mein Fazit:
Meiner Ansicht nach habe ich mich gegenüber diesem Händler eigentlich sehr kulant verhalten (Kratzer an meinem Sattel, Schadhafte Stellen am Rahmen akzeptiert). Zurückbekommen habe ich -jedenfalls nach meinem Verständnis von Kundenservice- das genaue Gegenteil.
Ich finde das Verhalten des Händlers in Anbetracht eines nagelneuen Fahrrades, das in seiner Obhut Schaden genommen hat, absolut unverständlich. Ich muss gestehen, dass ich von seinem Verhalten in dieser Angelegenheit schockiert bin. Vor dem Kauf hätte ich von einem Händler, der mit dem Verkauf und Service von sehr hochwertigen Fahrrädern betraut ist, ein solches Verhalten niemals erwartet.
Insbesondere die nicht korrekt fest gezogene Hinterrad-Achse hat mir richtig Angst eingejagt. Deshalb werde ich mein Velotraum-Fahrrad nun auf eigene Kosten erstmal von einem anderen Fachbetrieb genau durchchecken lassen, bevor ich mich wieder drauf setze. Meine körperliche Unversehrtheit ist mir doch sehr wichtig.
Aber man lern ja nie aus. Ich wollte mit dem Kauf dieses Fahrrades bewusst auf Markenqualität eines mittelständischen deutschen Herstellers und den Service eines kleineren Händlers abseits großer Filialketten setzen.
Die geschilderten Erfahrungen haben mich eines Besseren belehrt. Beim nächsten Fahrradkauf werde ich wieder reumütig zu einem der großen Filial-Händler zurückkehren und ein Fahrrad von einem der großen Konzerne kaufen.
P. R. Werkstatt
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